Gastritis und Magengeschwüre beim Pferd

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Aus gegebenem Anlass, gibt es im Moment ein Thema, welches meiner Meinung nach viel zu wenig Beachtung findet: Gastritis bzw. Magengeschwüre beim Pferd. Die meisten von uns haben schon Studien darüber gelesen, dass je nach Quelle, ca. 60% der Freizeitpferde und ca. 80% der Sportpferde betroffen sind. So weit so schlecht, aber diese Informationen sind schnell aus dem Gedächtnis gedrängt, wenn man selbst keine Erfahrungen auf diesem Gebiet macht.

Es gibt mannigfaltige  Gründe für solch eine Erkrankung und die Symptome können sich lange Zeit sehr unterschwellig bzw. nur unauffällig äußern. Durchfälle, Kotwasser, Leistungsabfall, Widersetzlichkeiten oder Gewichtsabnahme werden häufig nicht konkret diesem Krankheitsbild zugeordnet. Doch Stress,  Ernährungsfehler, die Aufnahme von Toxinen, welche die Magenschleimhaut angreifen und den Magen in Folge empfindlich auf die Magensäure reagieren lassen, führen immer zu Schmerzen. Schmerz bedeutet für den Körper Stress und Stress sorgt für die Ausschüttung von Hormonen und beeinflusst die schmerzleitenden Nervenfasern. Ein Teufelskreis, den es so schnell wie möglich zu durchbrechen gilt: Die Selbstheilungskräfte des Körpers müssen aktiviert werden. Über den Behandlungsplan sollten sie mit dem Tierarzt ihres Vertrauens sprechen. Dieser wird ihnen erklären, ob eine medikamentöse Unterstützung angezeigt ist oder etwaige Gaben von speziellen Kräutern, eine umfassende Ernährungsumstellung (z. B. Heu ad libitum) oder verändertes Stallmanagement ausreichend sind. Häufig spielen aber mehrere Faktoren zusammen und müssen ergänzend angepasst werden. Auch können oftmals,  bei umfassender Bestandsaufnahme, verschobene Wirbel festgestellt werden. Durch die reiche Inervation in die Peripherie und dessen Verbundenheit mit den Organen, können Wechselwirkungen wie Magenprobleme entstehen.

Denken Sie deshalb bitte zweimal darüber nach, wenn ihr Pferd häufig einige der oben genannten Auffälligkeiten zeigt. Nicht jedes Kotwasser bedeutet gleich ein Magengeschwür; sollten aber die Syptome über einen längeren Zeitraum anhalten, ist es ratsam einen Experten hinzuzuziehen.


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