Ein kontroverses Thema, welches mir ganz besonders am Herzen liegt, ist die Pferdefütterung.
Wer kennt es nicht – frisch nach Eukalyptus duftend, ein bisschen Apfel hier, eine Prise Knoblauch da.
Die Rede ist hier nicht von einer neuen Teesorte, sondern von einer ganz gewöhnlichen Kräuter-Müslimischung für Pferde. Ein würzig-frischer Geruch ist für uns häufig ein Auswahlkriterium und löst Glückshormone in unserem Gehirn aus, die sogenannten Endorphine. Denken Sie doch mal an ihre letzte Badewanne mit angenehmen Duft – Na was fühlen Sie? Vermutlich Entspannung und Wohlbefinden.
Vlt. verstehen Sie schon, worauf ich hinaus will…
Leider hat sich auch die Futtermittelindustrie diesen Trend zu nutze gemacht. Moderne Futtermittel müssen für den Kosumenten bzw. Pferdebesitzer gut/fruchtig/nach Kräutern riechen. Leider hat dies aber auch nur Ansatzweise mit artgerechter Ernährung zu tun, denn oftmals wird dem Futter auch noch eine große Menge Zucker (Glukose) zugesetzt. Die Verdauung des Pferdes ist als Rauhfutterverwerter mit diesen Inhaltsstoffen auf Dauer überfordert, da sie nicht dem natürlichen Speiseplan entsprechen. EMS, Cushing, Kotwasser und andere Krankheiten können die Folge sein. Die Devise „Weniger ist mehr“ bzw. „Wir leben nicht um zu essen, sondern essen um zu leben“, bewährt sich deshalb vor allem bei der Kraftfutterration. Um dem Pferd aber möglichst geringe, schädliche „Leerzeiten“ des Magens zu ermöglichen, sollte ausreichend, am besten ad libitum, Heu zur Verfügung stehen. Silage ist als Rauhfutter eher abzulehnen, da der pH-Wert des Pferdemagens nur schwer die enthaltenen Gärstoffe verarbeiten kann.
Sollten Sie Fragen zu diesem Thema haben, so stehe ich Ihnen gerne für eine unabhängige Beratung zur Verfügung.
Gerne gebe ich Ihnen auch Tipps in Bezug auf Spezialthemen wie: Fütterung im Fellwechsel, Fütterung beim Anweiden oder ganz allgemein nach Jahreszeiten.
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